IRL-Marketing: Der unterschätzte Social-Media-Trend für Behörden

Was ist IRL Marketing – und was macht es neu?
IRL-Marketing – drei Buchstaben, die für viele der Trend 2025 sind.
Ob Marken, NGOs oder Start-ups: Alle reden davon, wie sie digitale Reichweite wieder in echte Begegnungen übersetzen können. Denn klar ist: Likes sind schön, aber sie ersetzen nicht, was Menschen offline verbindet.
Genau darum geht’s bei IRL (In Real Life):
👉 Social Media ist nicht nur Show. Es muss im echten Leben Wirkung zeigen.
👉 Es reicht nicht, online informiert zu sein – Menschen wollen Verwaltung spüren.
👉 Gerade jetzt, wo KI, Chatbots und digitale Klone immer mehr Aufgaben übernehmen, wird IRL zum Gegengewicht: Es macht Verwaltung nahbar und zeigt, dass hinter der Digitalisierung immer noch Menschen stehen.
Für Behörden heißt das:
IRL ist nicht der Bonus zur Social-Media-Strategie – sondern ein zentraler Hebel, um Vertrauen, Teilhabe und Nähe wirklich erlebbar zu machen.
Genau darin steckt die Chance: Social Media als Brücke – und nicht als Ersatz – für echte Begegnungen.
Warum IRL für Behörden so wichtig ist
Verwaltungen leben von Vertrauen.
Vertrauen entsteht nicht durch Posts allein. Es entsteht, wenn Worte und Taten übereinstimmen – online und offline.
Gerade in einer Zeit, in der KI, automatisierte Chatbots oder Avatare Teil der Behördenkommunikation werden, wird IRL zum Korrektiv:
👉 Zeigt euch! Zeigt, dass hinter dem digitalen Tool noch echte Menschen stehen.
IRL heißt: Wir stellen Nahbarkeit wieder her. Wir geben dem Staat ein Gesicht.
Wir holen Menschen aus dem Feed zurück in ihr Quartier, in ihre Stadt, an ihren Tresen.
Verwaltung wird erlebbar – und damit greifbarer.
Best Cases (auch aus der Wirtschaft) – und was Behörden daraus lernen können
1. Pop-up-Stores & mobile Touchpoints
Beispiel: IKEA eröffnet Mini-Stores in leerstehenden Ladenlokalen – dort, wo keine großen Möbelhäuser stehen.
Übertrag: Ein Pop-up-Bürgerbüro auf dem Wochenmarkt, in einem Einkaufszentrum oder im Dorfgemeinschaftshaus.
Social Media Link:
👉 Beworben per Insta-Story: „Wir kommen zu euch!“
👉 Standortabstimmung per Insta-Umfrage: „Wo soll das mobile Amt als Nächstes hin?“
2. Community-Challenges
Beispiel: NGO-Kampagnen wie #TrashTag – Nutzer:innen sammeln Müll, posten Ergebnisse, animieren andere.
Übertrag: Ein Landkreis ruft über Social Media zu einer Challenge auf: „Wir begrünen unsere Dächer – wer macht mit?“
👉 Kombiniert mit einem Tag der offenen Tür bei der Verwaltung: „Seht euch an, was wir schon umgesetzt haben.“
3. Meet & Greet – nahbar, aber smart
Beispiel: Start-ups machen Büro-Tage für Follower – man schaut hinter die Kulissen.
Übertrag: Eine „Long Night of the Amt“ – ein Abend, an dem Ämter öffnen, erklären, zeigen, wie Verwaltung funktioniert.
👉 Online-Countdown, TikTok-Rundgang, danach IRL dabei sein.
4. QR-to-IRL
Beispiel: Marken drucken QR-Codes auf Plakate, die zu Special Deals führen.
Übertrag: Plakate an der Bushaltestelle: „Du hast eine Idee für dein Viertel? Scan den Code – sag’s uns. Und komm nächste Woche ins Bürgerforum!“
👉 Online-Umfrage trifft IRL-Beteiligung.
5. Digitale Umfrage → echte Entscheidung
Beispiel: Fußballvereine lassen Fans online abstimmen: Trikot-Design, Song im Stadion.
Übertrag: Stadt lässt Instagram-Community über das nächste Spielgerät auf dem Spielplatz abstimmen – IRL wird’s installiert.
Mehr Ideen – was ist noch drin?
Hier noch eine Liste mit konkreten IRL-Maßnahmen, die Social Media mit echtem Leben verknüpfen – ohne sich zu wiederholen:
✅ Mobile Sprechstunden, die per WhatsApp-Kanal angekündigt werden.
✅ Insta Q&A mit dem Bürgermeister – danach Bürgerdialog vor Ort.
✅ TikTok-Serie „1 Tag bei…“ → IRL-Besuch im Rathaus möglich machen.
✅ TikTok oder Reel: „Frag den Archivar!“ → IRL-Stadtführung mit Archiv-Einblick.
✅ WhatsApp-Broadcast: Wichtige Baustelle? Einladung zur Bürgerinfo vor Ort.
✅ Reels-Reihe „So funktioniert’s!“ → IRL-Erklärstation im Foyer.
✅ Lokale Insta-Story: Wo drückt der Schuh? Abstimmen, IRL-Sprechstunde.
✅ Insta-Gewinnspiel: 3 Bürger:innen gewinnen einen Tag „Verwaltung erleben“.
✅ Kommunale Social Media Pat:innen – online bewerben, offline teilnehmen.
✅ Barcamp oder Mini-Hackathon: Online-Bewerbung, IRL-Treffen für neue Ideen.
Leitfragen für eure Strategie
Was bringt unsere Online-Kommunikation ins echte Leben?
Wie machen wir klar: Social Media ist nicht nur Show, sondern ein echter Service?
Wo brauchen Menschen Begegnung statt Klick?
Wie wird aus Reichweite Teilhabe?
Fazit: IRL ist nicht nur nice-to-have
IRL Marketing heißt: Wir reden nicht nur – wir handeln.
Wir bringen Bürger:innen raus aus dem Feed – rein ins Rathaus, auf den Marktplatz, in echte Begegnungen.
Das macht Verwaltung glaubwürdig, erlebbar, resilient.
Und genau darum geht es: Social Media, das bleibt. Weil es IRL Wirkung zeigt.
Solltest du Fragen oder Anmerkungen haben, schicke uns gerne eine E-Mail an hallo@amtshelden.de. Ihr kommt in eurer Stadt mit Social Media nicht wirklich voran? Dann haben wir vielleicht was für dich – schau dir mal unser Amtfluencer-Programm an.
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