Wie das Kabinett Merz Social Media für politische Kommunikation nutzt

Politische Kommunikation verändert sich – und Social Media ist längst kein „Nice to have“ mehr, sondern zentrale Bühne für Sichtbarkeit, Meinungsbildung und Dialog. Als Amtshelden interessieren wir uns nicht nur beruflich, sondern auch ganz persönlich für die Frage, wie sich die Politiker:innen des Kabinett Merz in sozialen Netzwerken positionieren. Warum? Weil gute Kommunikation auf Instagram, TikTok & Co. heute über politische Relevanz mitentscheiden kann – und weil gerade Spitzenpolitiker:innen eine Vorbildfunktion einnehmen: Für ihre Parteien, für Verwaltungen und für die Art, wie Politik in einer digitalen Gesellschaft kommuniziert wird.
In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Social-Media-Aktivitäten der neuen Minister:innen im Kabinett Merz. Welche Plattformen spielen eine Rolle? Wie werden Inhalte aufbereitet? Und was lässt sich aus Stil, Ton und Taktung über politische Zielgruppen, Strategien und Selbstverständnis ableiten? Die Bandbreite ist groß – von kreativer Plattformnutzung mit klarem Storytelling bis hin zu fast vollständiger Digital-Abstinenz. Eine Momentaufnahme politischer Kommunikation Mitte Mai 2025.
Social Media im Wahlkampf – und was wir daraus lernen können
Dass Social Media nicht nur für laufende Amtskommunikation wichtig ist, sondern auch im Wahlkampf strategisch entscheidend sein kann, zeigen verschiedene Beispiele aus den vergangenen Jahren. Carline Mohr, Kommunikationsstrategin im Bundestagswahlkampfteam von Olaf Scholz, betont im Kleinstadtniveau Podcast und dazugehörigen Blogartikel die Bedeutung von klaren Botschaften, Formatstärke und digitaler Konsistenz. Damals war TikTok noch kaum Teil der politischen Toolbox – heute ist es für viele junge Zielgruppen die wichtigste Plattform.
Das hat auch die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek erkannt, die sich im letzten Wahlkampf mit mutigen, authentischen TikTok-Videos eine treue Community aufbauen konnte – und so nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Vertrauen gewonnen hat. Diese Beispiele zeigen: Wer digital glaubwürdig kommuniziert, kann Aufmerksamkeit in politische Wirkung übersetzen. Und genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die Social-Media-Kanäle der Minister:innen des Kabinett Merz – denn politische Vorbilder prägen nicht nur Debatten, sondern auch die Zukunft der digitalen Verwaltungskommunikation.
Politik im Netz: Wie Ministerinnen und Minister des Kabinetts Merz Social Media nutzen
Ob man will oder nicht: Wer heute Politik macht, macht auch Kommunikation. Und die findet längst nicht mehr nur auf Pressekonferenzen oder in Talkshows statt, sondern auf Instagram, TikTok, LinkedIn – und ja, teilweise immer noch auf X. Ein Blick auf die Social-Media-Auftritte der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz zeigt: Die Unterschiede im digitalen Reifegrad sind enorm.
Während einige Minister:innen souverän durch Storyformate, Bewegtbild und politische Pointen navigieren, wirken andere wie zufällige Gäste im eigenen Feed. Vor allem SPD-Politiker:innen wie Lars Klingbeil, Sonja Eichwede oder Matthias Miersch treten als digitale Profis auf: multikanalig, inhaltlich fokussiert und mit einem klaren Gespür für Zielgruppen und Tonlagen. Andere wiederum – Karsten Wildberger oder Enak Schnieder etwa – bleiben blass und liefern eher Dienstnachvorschrift statt Kommunikationsstrategie.
Und wie schlägt sich die CDU/CSU im Kabinett Merz? Überraschend differenziert. Die alte Erzählung vom „konservativen“ Stilbild löst sich zunehmend auf. Mit Dorothee Bär oder Thorsten Frei gibt es nun auch in der Union Gesichter, die aktiv mit Formaten experimentieren und ihre Themen mit spürbarem Gestaltungswillen in den sozialen Raum tragen. Die SPD bleibt dennoch vorn, wenn es um Kreativität, Bürgernähe und Mut zur Meinung geht – aber die Konkurrenz schläft nicht mehr.
Auffällig ist die wachsende stilistische Bandbreite. Während einige Akteure auf Sachlichkeit und Fachlichkeit setzen (etwa Wildberger oder Digital-Staatsministerin Reiche), zeigen andere – wie Eichwede, Bas oder Hubertz – wie Nähe, Persönlichkeit und Klartext in der digitalen Kommunikation funktionieren. Gerade Bas beweist: Auch wer schon lange im politischen Geschäft ist, kann sich auf Social Media souverän, nahbar und glaubwürdig positionieren.
Plattformtechnisch zeigt sich: TikTok bleibt ein mutiges Spielfeld – mit großem Potenzial für Reichweite, vor allem bei jungen Zielgruppen. Aber nur wenige trauen sich wirklich ran. Wer es tut, fällt auf. LinkedIn dagegen wird vor allem für fachliche Positionierung genutzt, bleibt aber politisch oft farblos. Und X? Hat zwar seinen Glanz verloren, spielt aber immer noch eine Rolle – als Kanal für schnelle Einordnung, politische Statements und Medienkontakte. Besonders Außen-, Verteidigungs- und Innenpolitiker:innen wissen den Dienst noch zu nutzen.
Unterm Strich zeigt sich: Das Kabinett Merz ist ein Spiegelbild der digitalen Transformation politischer Kommunikation – uneinheitlich, im Wandel, aber mit wachsender Dynamik. Wer Social Media strategisch nutzt, kann Haltung zeigen, Reichweite erzielen und Nähe schaffen. Wer es ignoriert, wirkt schnell aus der Zeit gefallen.
Minister:innen Kabinett Merz

Friedrich Merz – Bundeskanzler
Partei: CDU
- Instagram (Bundeskanzler)
- TikTok (Bundeskanzler)
- X (Bundeskanzler)
- Facebook (MdB Merz, CDU)
- LinkedIn (Vorsitzender der CDU)
Friedrich Merz ist seit 2025 Bundeskanzler und Vorsitzender der CDU. Der Jurist und frühere Wirtschaftsanwalt war bereits in den 2000er-Jahren Unionsfraktionschef, bevor er zeitweise aus der Politik ausschied und unter anderem im Aufsichtsrat von BlackRock tätig war. 2018 kehrte er mit dem Anspruch zurück, der CDU ein wirtschaftsnahes und konservatives Profil zu geben. Als Kanzler steht Merz für klare Positionen, marktwirtschaftliche Ordnungspolitik und sicherheitspolitische Stärke.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Merz nutzt die offiziellen Accounts des Bundeskanzlers auf Instagram, X und TikTok, um seine Regierungspolitik professionell und reichweitenstark zu präsentieren. TikTok wird gezielt für pointierte Kurzformate eingesetzt, während Instagram stärker auf bildstarke Kommunikation setzt. Auf Facebook und LinkedIn ist Merz bisher nur mit privaten Profilen aktiv. Besonders auf Facebook tritt er parteipolitischer und unmittelbarer auf – mit persönlichen Kommentaren, klassischer CDU-Rhetorik und Einblicken in die politische Agenda. LinkedIn nutzt er selektiv, mit einem Schwerpunkt auf wirtschaftspolitischen Themen.
Übrigens: Der Instagram-Account des Bundeskanzlers (@bundeskanzler) ist an das Amt gebunden – nicht an die Person. Bei einem Regierungswechsel wird der Account samt aller Follower an den neuen Amtsinhaber übergeben. So wurde der Kanal 2021 nach dem Amtsantritt von Olaf Scholz von Angela Merkel übernommen und später, am 6. Mai 2025, an Friedrich Merz übergeben. Der Account wurde lediglich umbenannt, die Follower blieben erhalten. Im Gegensatz dazu startet ein Regierungswechsel auf X mit einem neuen Account – ohne automatische Übergabe der Reichweite. Diese Praxis auf Instagram sorgt so für Kontinuität in der digitalen Kommunikation des Kanzleramts.

Lars Klingbeil – Vizekanzler & Finanzminister
Partei: SPD
Lars Klingbeil ist ein erfahrener Politiker der SPD, der sich besonders in den Bereichen digitale Transformation und Sicherheitspolitik profiliert hat. Als Bundesminister für Verteidigung konzentriert er sich auf die Modernisierung der Bundeswehr und die Förderung einer zukunftsfähigen Sicherheitsstrategie. Klingbeil ist bekannt für seine pragmatische Herangehensweise und sein starkes Engagement für die digitale Entwicklung Deutschlands.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Klingbeil ist einer der sichtbarsten Köpfe der Bundesregierung. Auf allen großen Plattformen präsent, nutzt er TikTok für pointierte Botschaften, Instagram für politische Alltagskommunikation und X für Einordnungen. Seine Inhalte sind professionell, staatsmännisch, aber auch persönlich. Klare Fokusthemen: Verteidigung, Infrastruktur, solide Finanzpolitik.

Katherina Reiche – Wirtschaftsministerin
Partei: CDU
- keine bekannten offiziellen Profile
Katherina Reiche ist eine langjährige Politikerin der CDU, die ihre Expertise in der Wirtschaftspolitik und Energiebranche aufgebaut hat. Ihre Karriere umfasst eine Vielzahl von Führungspositionen, darunter die Leitung von Westenergie, wo sie ihre Fähigkeiten in der Wirtschafts- und Energiewende unter Beweis stellte. Als Wirtschaftsministerin setzt sie sich für eine starke, nachhaltige Wirtschaft und eine innovative, zukunftsfähige Energiepolitik ein.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Reiche ist auf Social Media derzeit nicht (mehr) aktiv.

Alexander Dobrindt – Innenminister
Partei: CSU
Alexander Dobrindt, ein erfahrener CSU-Politiker, hat sich über Jahre als starke Stimme in der deutschen Verkehrspolitik etabliert. Als Innenminister setzt er nun auf die Verbesserung der inneren Sicherheit und die Digitalisierung der Verwaltung, mit einem klaren Fokus auf Migration und Integration.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Dobrindt ist vor allem auf Facebook aktiv, wo er seine Sichtweisen zu sicherheitspolitischen Themen und Fragen der Migration äußert. Seine Kommunikation ist geprägt von einer klaren Linie zu Sicherheit und Ordnung, die er kontinuierlich auf der Plattform zur Diskussion stellt. Seine Inhalte sind oft politisch und pragmatisch, mit einem klaren Appell an seine Anhänger.

Johann Wadephul – Außenminister
Partei: CDU
Johann Wadephul gilt als außen- und sicherheitspolitisches Schwergewicht innerhalb der CDU. Der langjährige Bundestagsabgeordnete hat sich besonders durch seine Expertise in transatlantischen Beziehungen und seine klare Haltung gegenüber autoritären Staaten profiliert. Als Außenminister vertritt er Deutschland auf internationaler Bühne – mit dem Ziel, Partnerschaften zu stärken und geopolitische Stabilität zu sichern.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Johann Wadephul nutzt den offiziellen Account des Außenministers (@aussenminister) zunehmend aktiv für seine digitale Kommunikation. Neben klassischen Bildformaten von internationalen Treffen und diplomatischen Gesprächen setzt er neuerdings auch auf Reels mit direkter Kameraansprache – inklusive Handmikro und klarem Fokus auf sicherheitspolitische Themen. Die Kommunikation bleibt sachlich und außenpolitisch fokussiert, gewinnt durch das neue Videoformat aber spürbar an Persönlichkeit und Nahbarkeit. Wadephul gelingt damit ein moderner, professioneller Auftritt, der das Amt angemessen repräsentiert und zugleich neue Zielgruppen anspricht.

Dr. Stefanie Hubig – Justizministerin
Partei: SPD
- keine bekannten offiziellen Profile
Stefanie Hubig ist eine hochqualifizierte Juristin der SPD, die sich bereits in verschiedenen Funktionen im Rechts- und Bildungssystem bewährt hat. Als Justizministerin liegt ihr Fokus auf der Stärkung des Rechtsstaates und dem Schutz der Bürgerrechte in einer zunehmend digitalen Welt.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Hubig ist auf Social Media derzeit nicht aktiv. Ihre politische Arbeit konzentriert sich auf die Sachthemen der Justizpolitik, wobei sie sich stark für den Schutz der Verfassung und eine faire Rechtsordnung einsetzt. Ihre Haltung ist dabei immer sachlich und pragmatisch, was sich in ihren öffentlichen Auftritten widerspiegelt.

Boris Pistorius – Verteidigungsminister
Partei: SPD
Boris Pistorius ist ein erfahrener SPD-Politiker, der als Innenminister Niedersachsens lange Zeit für Sicherheitspolitik zuständig war. Als Verteidigungsminister liegt sein Schwerpunkt nun auf der Modernisierung der Bundeswehr und der Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit in Zeiten globaler Unsicherheiten.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Pistorius ist aktiv auf Instagram und Facebook, wo er regelmäßig über den Zustand der Bundeswehr und sicherheitspolitische Themen informiert. Seine Inhalte haben einen staatsmännischen Charakter und behandeln Themen wie Verteidigungspolitik, internationale Sicherheit und die Unterstützung der deutschen Truppen.

Bärbel Bas – Arbeitsministerin
Partei: SPD
Bärbel Bas ist eine SPD-Politikerin, die sich in ihrer langjährigen Karriere für soziale Gerechtigkeit, Arbeitsmarktpolitik und den Ausbau der sozialen Sicherheitssysteme stark gemacht hat. Bis März 2025 war sie Bundestagspräsidentin. Als Arbeitsministerin setzt sie sich jetzt dafür ein, die Arbeitsmarktbedingungen zu verbessern und eine sozial gerechte Arbeitsmarktpolitik zu etablieren.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Bas ist besonders aktiv auf Instagram, wo sie regelmäßig Einblicke in ihre politische Arbeit und Veranstaltungen gibt. Sie nutzt die Plattform, um ihre politischen Anliegen zu vermitteln und einen persönlichen Kontakt zu ihren Followern herzustellen. Ihre Inhalte fokussieren sich auf soziale Themen, Arbeitsmarktpolitik und Chancengleichheit, wobei sie oft ihre persönliche Perspektive und Nahbarkeit betont.

Carsten Schneider – Umweltminister
Partei: SPD
Carsten Schneider, der sich in der SPD besonders mit sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung beschäftigt hat, übernimmt als Umweltminister eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel und für eine gerechte Umweltpolitik. Er setzt sich für eine nachhaltige Transformation und die Berücksichtigung sozialer Fragen bei Umweltentscheidungen ein.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Schneider ist aktiv auf Instagram, Facebook und X, wo er regelmäßig über Themen wie Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung informiert. Seine Inhalte sind sachlich und praxisorientiert, und er nutzt die Plattformen, um eine breitere Diskussion über die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Bereich Umweltschutz anzuregen.

Karsten Wildberger – Digitalminister
Partei: parteilos
Wildberger ist der erste Digitalminister in Deutschland und bringt als ehemaliger CEO von MediaMarkt-Saturn umfangreiche Erfahrung in der digitalen Transformation mit. Als Minister für Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung strebt er an, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben und Verwaltung effizienter zu gestalten.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Karsten Wildberger ist auf LinkedIn aktiv, wo er regelmäßig berufliche Einblicke und Inhalte zu technologischen Innovationen teilt. Er fokussiert sich dabei auf digitale Transformation und die Effizienzsteigerung der Verwaltung und teilt seine beruflichen Erfahrungen als Quereinsteiger in die Politik.

Patrick Schnieder – Verkehrsminister
Partei: CDU
Schnieder ist ein erfahrener Verkehrspolitiker der CDU und setzt sich als Verkehrsminister für den Ausbau einer nachhaltigen und modernen Verkehrsinfrastruktur in Deutschland ein. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Förderung von klimafreundlichen Mobilitätslösungen und einer besseren Vernetzung von Verkehrssystemen.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Schnieder ist auf Facebook und Instagram aktiv, wo er regelmäßig über verkehrspolitische Themen und Infrastrukturprojekte informiert. Seine Beiträge konzentrieren sich auf moderne Verkehrsinfrastrukturen und nachhaltige Mobilität.

Verena Hubertz – Bauministerin
Partei: SPD
Verena Hubertz ist eine junge Politikerin der SPD, die sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung und den sozialen Wohnungsbau stark macht. Sie bringt ihre Erfahrungen aus der Wirtschaft in die politische Arbeit ein und setzt sich für die Modernisierung des Wohnungsmarktes und eine gerechtere Stadtentwicklung ein.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Hubertz ist auf Instagram, Facebook, LinkedIn und TikTok aktiv. Ihre Inhalte konzentrieren sich auf Wohnungsbau, Stadtentwicklung und soziale Gerechtigkeit. Besonders auf TikTok und Instagram nutzt sie visuelle Inhalte, um ihre politischen Anliegen zu kommunizieren.

Nina Warken – Gesundheitsministerin
Partei: CDU
Nina Warken ist eine erfahrene Juristin und Politikerin der CDU, die für das Gesundheitsministerium verantwortlich ist. Sie setzt sich für eine Modernisierung des Gesundheitssystems und die Stärkung der Digitalisierung im Gesundheitswesen ein.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Warken ist auf mehreren Plattformen aktiv, darunter Instagram, LinkedIn und Facebook. Sie nutzt diese Kanäle, um gesundheitspolitische Themen und die Fortschritte im deutschen Gesundheitssystem zu kommunizieren. Ihre Inhalte fokussieren sich auf eine nachhaltige Gesundheitspolitik und die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Alois Rainer – Landwirtschaftsminister
Partei: CSU
Alois Rainer, ein erfahrener Agrarpolitiker der CSU, setzt sich als Landwirtschaftsminister für nachhaltige Landwirtschaft und die Förderung des ländlichen Raums ein. Sein Fokus liegt auf der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft und dem Schutz der Umwelt.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Rainer ist aktiv auf X und Instagram. Auf Instagram teilt er Einblicke in die Landwirtschaft und die agrarpolitische Arbeit, während er auf X regelmäßig seine Positionen zu landwirtschaftlichen Themen kommuniziert. Seine Inhalte sind sachlich und fokussieren sich auf nachhaltige Landwirtschaft.

Karin Prien – Bildungs- und Familienministerin
Partei: CDU
Karin Prien ist Bildungspolitikerin der CDU und setzt sich als Ministerin für die Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ein. Besonders wichtig ist ihr die Förderung von Chancengleichheit in der Bildung und die Integration von digitalen Lernmethoden.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Prien ist auf Instagram und Facebook aktiv, wo sie bildungspolitische Themen und ihre Arbeit als Ministerin teilt. Ihre Inhalte setzen einen klaren Fokus auf Bildungsgerechtigkeit und die Förderung von Familien. Der letzte Post auf Instagram wurde allerdings im September 2024 veröffentlicht…

Reem Alabali-Radovan – Entwicklungsministerin
Partei: SPD
Reem Alabali-Radovan, eine der wenigen Minister:innen mit eigener Migrationsgeschichte, hat sich als Entwicklungsministerin auf internationale Zusammenarbeit und Integrationspolitik spezialisiert. Sie setzt sich dafür ein, dass Deutschland als globaler Akteur in der Entwicklungszusammenarbeit noch aktiver wird.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Alabali-Radovan ist auf Instagram und LinkedIn aktiv, wo sie ihre Arbeit im Bereich Entwicklungspolitik und Integration teilt. Sie nutzt diese Plattformen, um ihre Themen der Vielfalt, Integration und internationalen Zusammenarbeit zu vermitteln. Auch sie setzt vermehrt auf Videos, in denen sie direkt in die Kamera spricht.

Dorothee Bär – Forschungsministerin
Partei: CSU
Dorothee Bär ist eine Politikerin der CSU und eine langjährige Expertin im Bereich der digitalen Innovation und Forschung. Als Ministerin für Forschung und Technologie verfolgt sie das Ziel, Deutschland als Spitzenstandort für Forschung und Entwicklung zu stärken.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Bär ist auf Instagram, Facebook, LinkedIn und TikTok aktiv. Auf TikTok spricht sie besonders jüngere Nutzer an und teilt ihre Positionen zu Forschung und Digitalisierung auf eine zugängliche Weise. Auf LinkedIn und Facebook kommuniziert sie sachlicher und professioneller. Ihre Social-Media-Strategie zielt darauf ab, den Dialog mit verschiedenen Zielgruppen zu fördern und Innovationsthemen verständlich zu vermitteln.

Thorsten Frei – Kanzleramtsminister
Partei: CDU
Thorsten Frei ist ein erfahrener CDU-Politiker, der das Kanzleramt leitet und für die Koordination der Regierungsarbeit verantwortlich ist. Als Minister setzt er sich für eine stabile und transparente Kommunikation innerhalb der Regierung ein.
Social-Media-Aktivität und Positionierung:
Frei ist auf Instagram und Facebook aktiv. Er nutzt diese Kanäle, um politische Themen zu kommunizieren und Einblicke in seine Arbeit im Kanzleramt zu geben. Die Inhalte setzen auf Bürgernähe und transparente Kommunikation, wobei er auf X nicht mehr aktiv ist.
Fazit & strategischer Ausblick
Die Social-Media-Aktivität der Minister:innen im Kabinett Merz zeigt große Unterschiede im digitalen Reifegrad. Während einige noch am Fundament ihrer Online-Präsenz arbeiten oder Social Media eher formal nutzen, haben andere längst verstanden, wie zeitgemäße politische Kommunikation funktioniert. Besonders Verena Hubertz sticht hervor: Sie überzeugt mit einem authentischen Mix aus Persönlichkeit, Themenkompetenz und kreativem Storytelling – plattformgerecht und nahbar. Aber auch Lars Klingbeil, Sonja Eichwede und Dorothee Bär setzen auf eine klare Strategie statt auf Zufall. Sie nutzen mehrere Kanäle, setzen ihre Themen klar in Szene und spielen souverän mit Bewegtbild, direkter Ansprache und Formatvielfalt.
Diese Beispiele machen deutlich: Erfolgreiche Minister:innen-Kommunikation entsteht dort, wo Inhalt, Stil und Plattform aufeinander einzahlen – und nicht als bloßes Pflichtprogramm verstanden wird. Wer sich authentisch und zielgerichtet präsentiert, kann weit mehr erreichen, als nur eine politische Botschaft zu verbreiten.
Strategischer Ausblick: Digitale Rollen klar definieren
Für das Kabinett Merz bedeutet das: Es reicht nicht, Social Media „mitzudenken“. Es braucht eine klare digitale Erzählung der eigenen politischen Rolle – ob als „Sicherheitsexperte“, „Klimaverhandlerin“ oder „Digitalpolitikerin“. Wer die Logiken der Plattformen versteht, zwischen Fachlichkeit und Persönlichkeit balanciert und bereit ist, auch neue Formate auszuprobieren, wird langfristig digital sichtbar und anschlussfähig bleiben.
TikTok, Instagram Reels und LinkedIn bieten jeweils eigene Chancen – vorausgesetzt, sie werden bewusst und mit strategischem Blick genutzt. Die zentrale Herausforderung lautet: Haltung zeigen, Nähe ermöglichen, Dialog führen – ohne Authentizität zu verlieren.
Unser Appell: Politik im digitalen Raum braucht mehr als klassische Pressearbeit. Sie braucht Mut, Klarheit und den Willen zur echten Kommunikation. Gerade das Kabinett Merz steht hier exemplarisch für die digitale Transformation politischer Kommunikation – mit all ihren Chancen, Risiken und Vorbildfunktionen.
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