Brand Building mit Wolfram Stratmann
Wir lüften das Mysterium rund um das Thema Corporate Identity für Behörden. Was ist das überhaupt? Worauf sollte man achten? Kann man das selbst machen? Was kostet das? Wie lange dauert es, ein eigenes Corporate Design zu erstellen? Wir räumen auf und klären die Grundlagen der Corporate Identity und klären alle Begriffe.
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Wolfram Stratmann
Wolfram Stratmann
Wolfram Stratmann ist Geschäftsführer der Brand Building Agentur Concrete. Wolfram wusste schon immer, dass er etwas mit Design machen möchte und hat sich deshalb beruflich darauf fokussiert. Er hat in Köln Kommunikationswissenschaften studiert und ist im Anschluss nach Hamburg gegangen, die Stadt mit der damals größten Strahlkraft im Bereich Werbeagenturen. In seiner beruflichen Laufbahn hat er so schon große und internationale Kunden begleitet und ist dann aber aus dieser großen Agenturwelt in eine kleine Agentur gewechselt. Vor ca. 12 Jahren hat er dann drei Gründer kennengelernt, die einen ergonomischen Schulranzen entwickelt haben und jemanden gesucht haben, der ihnen hilft, ihre Marke aufzubauen. Letztlich hat er sich dann mit dem Konzept der Marke Begleitung selbständig gemacht und seine eigene Agentur gegründet.
Corporate Identity für Behörden
Das Ziel einer eigenen Brand ist es, dass man diese nicht mehr erklären muss und jeder weiß, wovon man spricht. Allerdings muss man einiges an Arbeit in seine Brand stecken, damit sich diese auch dahin entwickelt. Der Begriff wird momentan sehr inflationär benutzt.
Besser ist es, wenn wir sagen, dass wir anfangen eine Brand zu bauen. Dazu zählen Kommunikation und Kultur. Wir können den Rahmen um die Marke bauen und die Bedingungen schaffen, dass unsere Marke bestmöglich wächst und sich zu einer Brand entwickelt.
Was ist eine Marke?
Eine Marke besteht grundsätzlich aus drei Säulen:
- Corporate Design (Optik)
- Corporate Communication (Kommunikation)
- Corporate Behaviour (Verhalten)
= Corporate Identity
Wenn diese drei Säulen im Einklang stehen, dann entsteht die Identität einer Marke – Optik, Kommunikation und Verhalten der Marke. Funktionieren die Säulen strategisch, dann bildet die Identität das Dach und dadurch kann auch ein Image der Marke heranwachsen.
Strategie vor Design
Vielen ist nicht klar, dass man nicht direkt mit dem Design der Marke einsteigt. Sätze wie: “Wir brauchen ein neues Logo.” oder “Wir brauchen eine neue Website.” sind keine Markenbildung! Es ist wichtig, vorher ein strategisches Konzept zu entwickeln und grundlegende Fragen zu beantworten. Eine Marke ist nicht einfach nur das Logo, sondern auch eine saubere Strategie, wie man die Marke aufbauen möchte.
Markenbildung in der Behörde
Auch eine Behörde will sich gewissermaßen mehr Reichweite, mehr Gehör und Popularität verschaffen – genau wie eine “normale” Brand. Aber eine moderne Behörde muss auch die Motivation zeigen, sich als agiles Unternehmen zu positionieren und Prozesse anzugehen, zu hinterfragen und zu optimieren. Und dann kommen automatisch die gleichen Fragen zum Vorschein, wie bei einem “normalen Unternehmen” in der freien Wirtschaft. Eine Kommune will verstanden werden, glatt kommunizieren und offen wirken und letzten Endes transparent sein. Und das funktioniert nur, wenn man vorher einmal eine glatte Strategie entwickelt hat.
Employer Branding
Employer Branding
Employer Branding ist eine unternehmensstrategische Maßnahme, bei der Konzepte aus dem Marketing – insbesondere der Markenbildung – angewandt werden, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. (Quelle: Wikipedia)
Gerade in Behörden werden aktuell händeringend Mitarbeiter:innen gesucht. Die Suche kann man jetzt ganz individuell gestalten, um sich als Arbeitgeber gut zu positionieren und so Mitarbeiter:innen für sich zu gewinnen.
Grundsätzlich ist die Employer Brand eine Identität, die schon da ist und ein bestimmtes Image hat – egal ob positiv oder negativ behaftet. Daran kann man jetzt aber arbeiten und diese verändern, um Mitarbeiter:innen zu gewinnen. ABER die Arbeitgebermarke ist erstmal unabhängig von der Unternehmensmarke und kann ganz anders gedacht werden.
Was aber nicht bedeutet, dass alles komplett anders aussehen soll! Denn beide Marken laufen unter dem großen Dach der Corporate Identity. Sprich der Auftritt der Marken sollte zusammen passen, aber beide Marken können unterschiedliche Marketing- und Kommunikationsstrategien führen.
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Designvorlagen
Auch Designvorlagen gehören zum Markenauftritt dazu! Heutzutage gibt es viele kostenlose Tools, die einem dabei helfen, schöne PowerPoint Präsentationen oder kurze Videos zu erstellen. Viele Unternehmen bauen 10-15 Vorlagen für z.B. Präsentationen, auf die dann alle Mitarbeiter:innen zugreifen und diese nutzen können. Allerdings gibt es so viele verschiedene Abteilungen mit unterschiedlichen Anforderungen und Herausforderungen beim Erstellen einer Präsentation. Um dieses “Problem” zu lösen und jedem eine passende Vorlage bieten zu können, kann man z.B. einen Fragebogen an die Abteilung schicken und fragen, was deren Anforderungen für eine Präsentationsvorlage sind. Und auf dieser Basis kann man dann die Vorlagen erstellen, die gut für alle nutzbar sind.
Zielgruppendefinition einer Behörde
Als Behörde hast du (leider) keine kleine und spezifische Zielgruppe, sondern deine Inhalte müssen für alle funktionieren und alle Bürger:innen erreichen. Die Zielgruppe geht von den Kita-Eltern bis hin zu Senioren und über Pendler. Wie kann man die Brand so bauen, dass sie alle anspricht?!
Wichtig ist hierbei, dass wir unterscheiden zwischen dem Design einer Marke und deren Kommunikationskanäle. Denn über einen Kanal kannst du nicht alle abholen, das wird nicht funktionieren. Aber wenn es rein um die Marke und deren Design geht, kann man diesen Prozess als genau DIE große Aufgabe sehen.
Eine Stadt ist sehr multidimensional und genau das kann man sich zunutze machen. Man kann das fluide Bild einer Stadt nutzen und in sozial-gesellschaftlichen Themen ihre Identität finden und angehen. So kann man ein Ziel definieren und die Brand in diesem Rahmen weiterentwickeln.
Kosten Corporate Design
Was kostet z.B. ein neues Logo für eine Behörde, wenn man es von einer Agentur entwickeln lässt?
Natürlich kommt es hier wieder darauf an, welche Agentur man beauftragt. Aber der Prozess eines neuen Logos gehört in eine ganzheitliche Strategie. Und wenn man das ganze Projekt betrachtet, dann ist es wahrscheinlich ziemlich zeitaufwändig und kostet dann auch dementsprechend. Möchte man diese Aufgabe seriös lösen, dann ist das wahrscheinlich eine Arbeit von 4 Designern, die damit 3-4 Wochen beschäftigt sind. Und das lassen sich Agenturen dann entsprechend bezahlen. Das kann man sich dann selbst ausrechnen 😉
Empfehlungen – Links
Loom: https://www.loom.com/
Podcast-Tipp: Branding der Stadt Offenbach
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