Instagram: Alles was Behörden wissen müssen
Alles was Behörden über Instagram wissen müssen
Instagram? Da sind doch nur Selbstdarsteller mit Fotos von sich, Essen oder Reisen – brauche ich nicht für meine Stadt. Wir klären, warum sich Instagram auch für Kommunen lohnt, wie der Kanal aufgebaut ist und was es mit den Hashtags auf sich hat. Außerdem gibt’s wie immer praktische Tipps aus dem echten Verwaltungs Leben und wie man an Bilder und Follower kommt.
Instagram oder Facebook?
Als Pressesprecherin der Stadt Taunusstein würde sich Julia für Facebook entscheiden, wenn sie nur eins der beiden nutzen darf. Wenn man allerdings die Möglichkeit hat, beide Plattformen zu nutzen, dann sollte man das auch tun. Grundlegend erreicht man über Facebook einfach nur die ältere Zielgruppe und über Instagram die jüngeren Einwohner*innen. Das kann man so zwar nicht relativieren, aber Fakt ist, dass alle unter 20 Jahren nicht einmal mehr einen Facebook Account haben. Und tatsächlich hat sich die Hoffnung, beides auszubauen und darüber die breite Masse zu erreichen, weitestgehend bestätigt.
Natürlich gibt es noch viele weitere Social Media Plattformen, aber wir beschränken uns erst einmal auf die Big Player. Da kommt nach und nach auf jeden Fall noch TikTok dazu, aber wir konzentrieren uns in diesem Beitrag auf Instagram.
Let’s go – wir öffnen Instagram
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du dein Handy daneben legen und die Instagram App öffnen solltest. Denn wir schauen jetzt gemeinsam in die App rein und erklären dir alle Funktionen Stück für Stück.
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1. Profilseite
- Links oben das Profilbild.
- Der eigene Stream mit den selbst geposteten Bildern/Videos. Diese werden alle unter- und nebeneinander gesammelt.
- Die Follower finden wir oben rechts, das sind die Leute, die dir folgen. Und daneben die Gefolgten, das sind die, denen du folgst.
- Darunter befindet sich deine Biografie. Dort hast du 80 Zeichen, um deinen Account so zu beschreiben, dass jeder auf den ersten Blick erkennt, wer du bist und was du machst. Zusätzlich kannst du auch einen Link (z.B. zur Website) und eine Adresse/ einen Ort einfügen.
💡 Tipp: Nutze die Follower/Gefolgt Section zum Netzwerken und schau dir an, wer wem folgt und ob dieser Kontakt auch für deine Arbeit hilfreich wäre. Dann kannst du ihn ggf. direkt anschreiben oder einfach erstmal durch Liken und Kommentieren auf dich aufmerksam machen. ABER beschränke dich hierbei nicht auf politische Kontakte, sondern wirklich alle breitgefächerten Bereiche.
2. Story
Zu deiner eigenen Story kommst du über den roten Kreis um dein Profilbild, wenn du eine aktiv hast, d.h. eine Story ist immer 24h aktiv und “verschwindet” danach. Du kannst sie allerdings als Highlight speichern, sodass man sie jederzeit in deinem Profil sehen kann. Storys sind mittlerweile viel wichtiger geworden als Standard Posts, vor allem bei sehr aktiven Accounts mit einer aktiven Community. Denn gerade über die Story ist es einfach, mit der Community in Kontakt zu treten.
In der Story Funktion gibt es Unmengen an Funktionen. Von Umfragen bis hin zu verschiedenen Icons und Stickern. Klicke dich da einfach mal durch, denn vieles ist selbsterklärend. Im Grunde kann man mit Storys alles machen. Lass dich einfach von anderen inspirieren und passe deinen Content an.
💡 Tipp: Man kann in Storys Links setzen! Das ist so wichtig, weil bei Instagram Links nur in der Biografie oder in den Storys funktionieren, sonst nirgendwo! Früher ging das Ganze in der Story auch nur, wenn man über 10k Follower hatte und seit mittlerweile über einem Jahr ist es für alle Accounts Größen möglich :) ✅ Unsere Lieblings Funktionen: Links, Musik hinzufügen, Umfragen.
Praxistipp:
- Um die größtmögliche Reichweite zu erlangen, solltest du alle Funktionen von Instagram nutzen, denn das bewertet der Algorithmus positiv.
- Zusätzlich kannst du relevante Accounts (z.B. Landkreis, der die Corona News teilt) darum bitten, dass sie deinen Account in der Story vertaggen, damit du deren Story reposten kannst. → Taggen funktioniert auch in normalen Feed Posts 😉
- Man kann jeden Beitrag in der Story erwähnen und die Follower auf den Post aufmerksam machen.
3. Story Highlights
Deine Story Highlights findest du auf deiner Profilseite direkt über deinem Stream mit den geposteten Bildern. Dort kannst du verschiedene Highlights erstellen, benennen und anschließend dazugehörige Storys, die du schon gepostet hast (egal wie lange es her ist) hinzufügen. Du erstellst im Prinzip verschiedene „Ordner“, in denen du Themen clustern kannst, z.B. zum Thema Weihnachten oder Kollegen.
‼️ Achtung: Eine Highlight Story ergibt nur Sinn, wenn sie übersichtlich, aktuell und nicht überflüssig ist und random Storys sammelt.
4. Feed
Wenn du die Instagram App öffnest, landest du automatisch im News Feed. Dort kannst du durch die Feed Posts von den Accounts, denen du folgst, scrollen.
5. Geotags
Bei jedem Post kann man einen Ort (Geotag) verlinken. Entweder den Ort der eigenen Kommune oder vielleicht der Ort, an dem das Bild aufgenommen wurde etc. Diese Geotags sind wichtig, weil man darüber auch in der Suche dann auf den Post stoßen kann und wird. So stellst du sicher, dass die Bürger*innen über viele Wege auf deinen Account aufmerksam werden und zu ihm gelangen. Um Geotags nutzen zu können, müssen diese erst mal existieren und sie müssen angelegt werden. Das kannst du tatsächlich selbst machen, allerdings geht das nur über Facebook. Denn du musst diesen Standort erst über Facebook erstellen, sodass du ihn auf Instagram nutzen kannst. Einfach mal googeln, wie das geht 😉
6. Suche
Die Suche findest du über die Lupe am unteren Bildrand. Hier kannst du Begriffe eingeben und dann noch mal unterscheiden, ob du nach einem Profil/ einer Person, einem Hashtag oder einem Ort suchst.
7. Hashtags
Es ergibt also absolut keinen Sinn, auf Facebook Hashtags zu benutzen, aber dafür auf Instagram umso mehr. Hashtags kann man auf Instagram genauso abonnieren wie Accounts und siehst dann in deinem News Feed Beiträge, die den Hashtag verwenden.
Du solltest also auf jeden Fall (relevante) Hashtags auf Instagram benutzen. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn Hashtags nicht unter 20 Treffer, aber auch nicht über 1 Mio. Treffer aufweisen, denn dann gehst du in der Masse unter. Nutze also nur Hashtags, die für deine Kommune relevant sind! Das können z.B. eigene Hashtags mit dem Namen der Kommune sein oder regionale Hashtags, die die Bürger*innen auch kennen und finden.
‼️ Achtung: Hier gilt nicht viel, hilft viel, sondern eher weniger ist mehr. Wir empfehlen 5-10 richtig gute Hashtags.
8. Bildbeschreibung/-unterschrift
Oft bekommen wir die Frage gestellt, wie lang eine Bildunterschrift sein soll. Hier empfehlen wir immer eine Länge zu wählen, die zum Bild passt. Was heißt das jetzt genau? Du solltest einfach grundsätzlich abwägen, wie viel Text das Bild benötigt. Denn meistens steht das Bild des Posts im Vordergrund und nicht der Text, denn Instagram ist eine Bild- und Video-Plattform. Benötigt der Posts allerdings eine ausführliche Erklärung oder noch mehr Infos, dann ist es völlig in Ordnung, auch mal eine längere Bildbeschreibung zu schreiben.
9. Video
Videos sind mittlerweile DER Content, den Instagram auf der Plattform pushen will und über den Algorithmus auch macht. Bewegtbild ist DAS DING. Aber nicht nur die normalen Videos und IGTVs, sondern vor allem Reels werden stark gepusht. Im Prinzip ist ein Reel ein kurzes Video, das mit Musik unterlegt wird. Das Besondere an Reels ist, dass sie ähnlich wie TikToks sind, obwohl es mit dem TikTok Algorithmus eigentlich gar nichts zu tun hat…
Instagram versucht hierüber viel Reichweite zu generieren, indem der Algorithmus versucht zu analysieren, was dem Nutzer gefällt und ihm dann die passenden Videos dazu ausspielt. Denn um ein Reel zu sehen, muss man dem Account nicht folgen. Somit werden diese Videos einfach viel mehr Menschen angezeigt.
Sind Reels auch für Kommunen relevant?
Wir würden es dir nur empfehlen, wenn du dein Instagram ansonsten auch schon super aufgebaut hast, aber du solltest definitiv nicht den Fokus darauf legen. Denn mit Reels erreichst du primär Menschen, die gar nicht zu deiner Zielgruppe gehören, weil sie nicht aus der Region kommen, sondern teilweise auch aus anderen Ländern. Das hat absolut nichts mehr mit Bürger Kommunikation zu tun.
✅ ABER wenn du glaubst, dass es das richtige Format für dich ist, dann probiere es einfach mal aus 😉 Überlege dir allerdings, für wen du den Content machst und wie du diese Personen erreichst.
10. Guides
Zu guter Letzt wollen wir dir die Guide Funktion nicht vorwegnehmen, denn auch diese Funktion ist supernützlich für Kommunen. Die Guides findest du in deiner Profilansicht über ein kleines aufgeschlagenes Buch. Ein Guide besteht aus deinen eigenen oder auch fremden Beiträgen und du kannst eine Art Blog daraus bauen und zusätzlichen Text hinzufügen.
💡 Tipp: Du kannst z.B. einen Guide über alle Sehenswürdigkeiten in deiner eigenen Kommune erstellen. Dann kannst du dir die schönsten Bilder von dir und auch den Bürger*innen raussuchen.
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