In diesem Artikel geht es um das Thema Abfall, ja richtig gehört! Nadine Hagnauer bedient eine ganz spezielle Zielgruppe mit ihren kommunikativen Fähigkeiten. Nämlich die Abfallwirtschaft. Aber was genau ist das?! Und wieso braucht man eine gute Kommunikation rund um Müll?!

Nadine Hagnauer

Was ist die Abfallwirtschaft?!

Das ist ganz grundsätzlich erstmal von Bundesland zu Bundesland und auch von Kreis zu Kreis unterschiedlich. Teilweise ist die Abfallwirtschaft wie jedes andere Amt z.B. im Landratsamt angesiedelt oder ist als eigenständiges Unternehmen gelistet. Das Eigenbetriebs-Modell ist das häufigste Modell, ist aber auch als ganz normales Amt zu sehen. Die Abfallwirtschaftsbetriebe sind dann im Landkreis für die Abfallentsorgung der Siedlungsabfälle, d.h. die Abfuhr und den Transport der Abfälle der normalen Haushalte – also z.B. die klassische Müllabfuhr. Dieser ganze Prozess ist gebührenfinanziert über die Gebühren der Bürgerinnen und Bürger. 

Kommunikation rund um Abfall

Das Ziel der Kommunikation rund um die Abfallwirtschaft ist es, dem Bürger das Abfallsystem näherzubringen und unterschiedliche Kommunikationskanäle wie z.B. die Abfall App zu nutzen. Aber das reine Thema ist immer die Abfuhr, Abfall, Ressourcenschutz usw. in Zusammenhang mit dem Bürger.

Warum ist genau diese Kommunikation wichtig? 
Grundsätzlich liegt das Problem darin, dass das Thema Abfall eher ein Thema ist, das niemanden interessiert. Hauptsache, die Abfälle kommen irgendwie weg aus dem eigenen Haushalt. Aber dennoch ist es ein Thema, das JEDEN betrifft. 

Man darf nicht versuchen, krampfhaft alle Themen auf dem Landkreis-Kanal zu platzieren – man muss da schon richtig Unterhaltung bieten.

Nadine Hagnauer, Kleinstadtniveau Podcast, Folge 49

Um die Bürgerinnen und Bürger auf die Kommunikationskanäle der Abfallwirtschaft zu locken, ist der Unterhaltungsfaktor nicht zu vernachlässigen. Die Zielgruppe ist schon in den sozialen Medien unterwegs und genau deshalb sollte man dort auch als Abfallunternehmen Präsenz zeigen.

Abfallapp und Webiste

Ganz wichtig ist eine gut aufgestellte Website mit möglichst gut aufbereiteten Texten und Informationen sowie eine Abfall App, die diese Klassiker macht wie “Wo finde ich die Wertstoffhöfe?”, “Wann wird der Müll abgeholt?”, und darüber kann man dann auch seinen Sperrmüll anmelden usw. Dennoch überwiegt eben der Unterhaltungsfaktor und diesen Content braucht es für eine gute Kommunikation über die sozialen Medien. An dieser Stelle kommt dann aber häufig das Argument, dass Behörde XY dafür keine Zeit hat …

Kampagne zur Einführung der Bio-Energie-Tonne

Der neuen Biotonne haben sie einen Avatar gegeben. BETty – Die Bio-Energie Tonne. Dann wurde die ganze Kampagne und ihre Inhalte aus Sicht von Betty erzählt: “Das mag Betty, das mag Betty nicht.” All das wurde über ganz viele verschiedene Kommunikationskanäle und Wege verteilt und so wurden die Bürgerinnen und Bürger auf ganz unterschiedlicher Weise damit konfrontiert und haben immer das nette Gesicht der Betty gesehen. 

Zur Kampagne: https://www.abfallwirtschaft-hohenlohekreis.de/leistungen-geb%C3%BChren/abfallbeh%C3%A4lter-geb%C3%BChren/bioenergietonne

Die perfekte Kommunikation

Das Traumziel wäre, dass die Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass die Abfallwirtschaftsbetriebe auf der Seite der Bürgerinnen und Bürger stehen.

Nadine Hagnauer, Kleinstadtniveau Podcast, Folge 49

Denn es denken immer alle, dass die Betriebe gegen sie sind, weil sie die Gebühren erhöhen oder ihnen durch komplizierte Wege das Leben schwer machen würden. Man sollte aber versuchen, den Bürgerinnen und Bürgern den Mehrwert von Mülltrennung zu vermitteln und auch in Sachen Umweltschutz zu zeigen, welchen Beitrag sie leisten können und was es bringt, sich auf das Thema einzulassen.

Arbeit in der Selbständigkeit

Zum einen berät Nadine die Abfallwirtschaftsbetriebe direkt und bespricht mit den Kommunikationsteams ein spezielles Projekt oder sie gehen gemeinsam die Strategie der vorhandenen Kommunikationskanäle durch und verbessern diese. Und zum Anderen hat Nadine sich eine Online-Plattform aufgebaut und möchte das Ganze auch als Online-Kurse anbieten. Denn viele Themen wiederholen sich ja überall – z.B. Pressemitteilungen und Online-Texte schreiben etc. Da ist es einfach effizienter, einen Online-Kurs aufzunehmen und diesen dann der Abfallwirtschaft bereitzustellen. So kann sie die wichtigsten Inhalte komprimiert vermitteln.

Social-Media-Level der Abfallwirtschaftsbetriebe

Die Abfallwirtschaftsbetriebe betreiben Social Media auf ganz unterschiedlichen Levels. Manche nutzen noch gar keine sozialen Medien und andere wiederum haben ein ganzes Kommunikationsteam hinter ihren Kanälen, das mit einer guten Strategie daran arbeitet. Da muss man dann teilweise wirklich bei null anfangen oder manche Abfallwirtschaftsbetriebe halten zu stark an alten Strukturen fest, weil das haben sie ja schon immer so gemacht. Nadine wird also vor ganz viele verschiedene Herausforderungen in ihrer alltäglichen Arbeit gestellt. 

Der Kern ist es, nicht zu belehren und aufzuzählen, was alles verboten ist, sondern diese ganzen Botschaften anders zu vermitteln, sodass man versteht, was es bringt, wenn man einen Beitrag leistet.

Christian Rosenberger, Kleinstadtniveau Podcast, Folge 49

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