Amtfluencer als Gamechanger
Klingt seltsam? Dann fragt mal bei den 16 Corporate Influencern in München nach! Diese sind Teil des bundesweiten ersten Amtfluencer-Programms der bayerischen Landeshauptstadt München. Und das ist unfassbar großartig!
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Traumjob Amtfluencer in der Landeshauptstadt München!
Was das ist, wie es funktioniert und vor allem was es innen und außen bewirkt: Die zwei Chef-Amtfluencerinnen, Stefanie Nimmerfall und Diana Heffels, verraten es Dir. Mach dich gefasst auf eine volle Ladung Inspiration.
So viel vorweg: Das Konzept (und die zwei treibenden Kräfte dahinter) ist/sind der Hammer – und nicht nur was für Großstädte! Für was eigentlich? Für das Image, für den Öffentlichen Dienst, fürs Recruiting, für den Austausch, einfach für das große Ganze!
Finden wir großartig: Die Amtfluencer machen stellvertretend all die vielen Amtshelden sichtbar, die für die Straßenbegrünung und für die Abfallentsorgung sorgen, sich um die Sozialarbeit kümmern oder um die IT. Also alle die, ohne die in so einer Stadt quasi nichts mehr läuft.
Diana Heffels
Diana ist schon sehr lange bei der Stadt München, ein Münchner Urgestein sozusagen, denn sie ist schon mehr als 25 Jahre für die Landeshauptstadt tätig. Grundlegend ist sie im Personalmarketing angestellt und ist unter anderem für die Corporate Influencer, das Controlling und jede Menge Marketing-Kampagnen für bestimmte Berufsgruppen zuständig. LinkedIn: Diana Heffels
Stefanie Nimmerfall
Steffi komplettiert das Corporate Influencer Team und arbeitet auch schon seit einigen Jahren bei der Stadt. Genau genommen ist sie seit 13 Jahren im gleichen Bereich tätig und kümmert sich neben den Corporate Influencern auch um die Social-Media-Kanäle der Stadt München. Der Fokus liegt hierbei auf LinkedIn und Instagram. Zusätzlich verantwortet Steffi noch das Budget und weitere kleine Aufgaben. LinkedIn: Stefanie Nimmerfall
Amtflu-WAS?! Was ist ein Amtfluencer?
Ein Amtfluencer ist ein Corporate Influencer, der/die für die jeweilige Behörde tätig ist. Und ein Corporate Influencer ist ganz einfach gesagt ein/e Markenbotschafter*in. Letztlich geht es darum, dass Mitarbeitende aus einem Unternehmen in den sozialen Medien über ihre alltägliche Arbeit berichten und das Unternehmen sichtbar machen. Das Ganze geschieht auf ihren eigenen Kanälen wie z.B. auf LinkedIn oder Instagram. Finden wir großartig!
Muss man als Amtfluencer im Kommunikations-Team tätig sein?
Nein! Die Amtfluencer gehen über die Kommunikation heraus und umfasst alle Mitarbeiter*innen, die Lust auf Social Media haben und die Motivation verfolgen, ihren Beruf sichtbar zu machen. Das reicht von Mitarbeiter*innen der Verwaltung bis hin zum Feuerwehrmann im Außendienst. Außerdem ist es wichtig auch die Menschen mitzunehmen, die vorher auch noch nie in den sozialen Medien unterwegs waren.
Recruiting der Amtfluencer – Wie finde ich die richtigen Personen?
Um die richtigen Mitarbeiter*innen für das Projekt zu finden, kannst du, wenn vorhanden, das Intranet der Behörde nutzen oder auch ganz simpel eine Rundmail verfassen, wenn die Kommune eher eine kleine Belegschaft hat. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit einer Info-Veranstaltung, zu der alle Interessierten eingeladen sind und anschließend eröffnest du eine Bewerbungsphase. Daraufhin kann sich jede/r bewerben, der Lust hat. Nützlich dabei ist ein kleines Motivationsschreiben, das beinhaltet, warum sich derjenige bewirbt und ob er/sie schon Vorerfahrungen in Sachen Social Media und Influencertum hat. Zusätzlich kannst du dazu aufrufen auch kurz die Themen aufzuzählen, die der/die Mitarbeiter*in dann in den Postings thematisieren möchte.
Braucht es Regeln?!
Wir haben Guidelines erstellt, die die Teilnehmenden in ihrem Machen unterstützen und nicht einschränken sollen. Das Ganze sind keine Grenzen, sondern eher eine Art Leitplanken, die den Leuten Sicherheit und Rückhalt in manchen Bereichen verschaffen sollen. Darin stehen z.B. “Regeln” zur Kennzeichnung von Werbung, Datenschutz, Personenrechte, Urheberrechte und ähnlichen Themen. So limitiert man niemanden, sondern zeigt ihnen, worauf es ankommt, um nicht viel falsch zu machen.
Die gemeinsame Lernreise
Steffi und Diana gehen diese Reise gemeinsam mit ihren Influencern – ihre eigene kleine Projekt-Community. Dabei haben sie sich zu Beginn gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen mit Themen wie Personal Branding, Content- und Videoerstellung sowie Texten beschäftigt. Und auch nach dem Kick-Off bieten sie immer ihren Support an. Sprich niemand ist verpflichtet alle seine Posts prüfen zu lassen, aber bei Fragen zu den Inhalten und der Form des Postings stehen die beiden immer zur Verfügung und nehmen ihre Influencer an die Hand.
➡️ Auch hier verfolgen wir wieder das Motto: Einfach mal machen und Dinge ausprobieren. Hierzu passen auch unsere 15 Gründe, warum auch deine Kommune Social Media nutzen sollte!
Performance und Reporting – nicht nur die harten Fakten zählen!
Natürlich geht man das ganze Thema nur an, um die Reichweite der Behörde zu erhöhen. Hierbei legen wir aber nicht nur den Fokus auf die bestmöglichen Zahlen und riesige Reportings, sondern legen auch Wert auf die kleinen Dinge. Das kann z.B. eine Anfrage für ein Interview in einer Fachzeitschrift sein, oder eine simple Nachricht an den Amtfluencer, der die Arbeit wertschätzt. Es geht also nicht nur um die harten Kennzahlen, sondern auch um die kleinen Erfolge und die Aufmerksamkeit, die man mit diesem Pilotprogramm erreichen kann. Am Ende verbesserst du das Image der Stadt und deren Fachkräfte.
LinkedIn vs. Instagram – Welche Plattform ist besser?
Warum sind die Amtfluencer der Stadt München auf LinkedIn unterwegs und nicht auf Instagram?
Wir sehen stetiges Wachstum auf der Plattform LinkedIn und in der Pilotphase wollten wir uns auf eine Plattform festlegen und haben uns dabei für LinkedIn entschieden. Denn dort geht es hauptsächlich um berufliche Themen und auf Instagram wären wir der Gefahr gelaufen, dass Privates mit Beruflichem vermischt wird, was vielleicht nicht jedem direkt zusagt.
Natürlich sollte man hierbei auch etwas auf seine Zielgruppe eingehen. Allerdings macht man mit LinkedIn erstmal wenig falsch, weil heutzutage immer mehr Menschen über diese Plattform nach Jobs suchen und so eher auf die Behörde aufmerksam werden, als über andere Wege.
Potenzialanalyse – Welche Plattform ist die richtige?
LinkedIn ➡️ zu Beginn das größte Potenzial (s.h. oben)
Instagram ➡️ naheliegend für die jüngere ZG (Schüler, Studenten, Auszubildende, young professionals)
Facebook ➡️ Potenzial schrumpft, da einfach immer weniger Teile der ZG auf dieser Plattform unterwegs sind
TikTok ➡️ zukünftig ein sehr hohes Potenzial für die junge Zielgruppe, allerdings eine ganz andere Plattform als LinkedIn, deshalb erstmal on hold und eher an 3. Stelle nach IG
Erfolgsfaktoren Amtfluencer – Was soll das Projekt bewirken?
- Corporate Influencer erreichen persönliche Ziele und erfüllen nicht nur den Anspruch der Behörde.
- z.B. Personal Branding, Kontakte knüpfen, intern bekannter werden, usw.
- Corporate Influencer als Community innerhalb der Stadt München
- Vernetzung über die verschiedenen Bereiche/Abteilungen hinweg
- Zusammenwachsen zu EINER Verwaltung von München
- Reichweitensteigerung aller Accounts, nicht nur dem der Stadt
- Messbare Erfolge erzielen (Kennzahlen definieren)
- Image und Wahrnehmung der Stadt verbessern
Folgt gerne dem Hashtag #WirFuerMuenchen und der Stadt Verwaltung der Landeshauptstadt München auf LinkedIn, um sie weiterhin auf ihrer Amtfluencer Reise zu begleiten.
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